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Gedanken anlässlich des Drogentoten-Gedenktages am 21.07.2021
Überdosis – das ist wohl die häufigste Assoziation, wenn es um verstorbene Drogengebraucher:innen geht. Weitaus öfter versterben die Menschen allerdings an den Folgen, die der Konsum auf ihren Körper hat. Denn eine langjährige Konsumgeschichte beschleunigt den Alterungsprozess von drogenabhängigen Menschen so gravierend, dass der Gesundheitszustand eines 40-Jährigen etwa dem eines 60- oder 70-jährigen Menschen entsprechen kann. Aus diesem Grund ist die Lebenserwartung unserer Adressat:innen deutlich geringer.
Unter dem Titel „too young to die“ machen wir auf den diesjährigen internationalen Tag verstorbener Drogengebraucher:innen, den 21.07.2021, aufmerksam.
Durch den jahrelangen Konsum legaler und illegaler Drogen leiden die suchtmittelabhängigen Menschen häufig an Organschädigungen, Durchblutungsstörungen, Leber- und Lungenerkrankungen, Zahnerkrankungen und unbehandelten Hepatitis Erkrankungen. Neben den physischen Symptomen weisen viele drogenabhängige Menschen auch psychische Auffälligkeiten wie Depressionen, Persönlichkeitsveränderungen und Psychosen auf.
Trotz des mittlerweile ausgeweiteten Angebots an Substitutionstherapien und der damit etwas erhöhten Lebenserwartung erreichen nur wenige ein Alter von 60 Jahren. Neben den physischen und psychischen Folgen spielen aber oft noch weitere Faktoren eine Rolle. Nicht selten gehören zur Lebensgeschichte Haftaufenthalte, drohende oder akute Obdachlosigkeit und Prostitution, um den Konsum finanzieren zu können. Das Leben ist oft geprägt durch Gewalterfahrungen und Isolation.
Die Gesundheitsfürsorge wird von der Sucht überschattet und so schreiten körperliche Schädigungen unbehandelt voran. Aber auch die Furcht und die fehlende Zuversicht auf eine lebenswerte Zukunft halten diese Menschen davon ab, medizinische Hilfen in Anspruch zu nehmen. Zu oft wurden Sie ausgegrenzt und von der Gesellschaft enttäuscht.
An dieser Stelle versucht das Team von Arzt Mobil Gelsenkirchen e.V. die Adressat:innen mit niedrigschwelligen Angeboten zu unterstützen und zu begleiten, um einen Zugang zur medizinischen Versorgung zu ermöglichen. Dazu gehören die Akutbehandlung und medizinische Beratung durch unsere Ärztin. Das Team der Streetworkerinnen (ein Kooperationsprojekt mit der Caritas Gelsenkirchen) teilt seinen Beitrag in der ständigen Kontaktaufnahme und -Pflege zu den Menschen, der Aufklärungsarbeit und der Verteilung von „safer-use“- Materialien (sauberes Spritzbesteck). Die Mitarbeiterinnen der psychosozialen Beratung unterstützen bei der Vermittlung in Entzugskliniken und darauffolgender Therapien.
Kleine positive Veränderungen beruhen oftmals auf der menschennahen Motivationsleistung durch die Mitarbeiterinnen von Arzt Mobil Gelsenkirchen e.V.
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Gedenktag der Drogentoten – 21.07.2021
Zum diesjährigen internationalen Drogentotengedenktag haben wir uns, die Mitarbeiterinnen von Arzt Mobil Gelsenkirchen e.V. und dem Caritasverband, eine ganz besondere Aktion ausgedacht. Wir werden am Mittwoch, den 21.07.2021 um 12 Uhr, vor der St. Augustinuskirche eine Installation unter dem Motto „too young to die“ präsentieren. Diese soll auf die Menschen aufmerksam machen, die aufgrund ihrer Abhängigkeitserkrankung ihr Leben verloren haben. Viele von ihnen verstarben im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Wir wollen außerdem auf die prekäre Situation von Drogen gebrauchenden Menschen hinweisen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir viele Mitbürger*innen mit dieser Aktion erreichen können und heißen euch am Mittwoch „herzlich willkommen“ . #dufehlst #1581 #internationalerdrogentotengedenktag #21.07. #tooyoungtodie #mitabstandamnächstendran
Link zum Film: https://www.facebook.com/1592204277524216/videos/153204023550017/
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Gedenktag der Drogentoten – 21.07.2020
Weil wir in diesem Jahr wegen Covid 19 leider keine öffentliche Gedenkveranstaltung anlässlich des diesjährigen Drogentotengedenktages geplant haben, möchten wir dennoch nicht auf das Gedenken an die einzelnen Verstorbenen verzichten. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Pfarrer Mattauch diesen kurzen Film gedreht. Wir laden euch herzlich dazu ein, sich diesen anzuschauen und gerne auch zu teilen.
#dufehlst #wirvergessenkeinen #gedenken #abhängigkeitisteineerkrankung #steinedererinnerung #drogentotengedenktag
Link zum Film: https://www.facebook.com/1592204277524216/videos/336986267308364/